DGP-Fachtagung am 10. und 11. April in Amsterdam

„Frühling in Amsterdam“- Impressionen zur Frühjahrstagung der DGP


Nach der erfolgreichen DGP-Studienreise zu den Agrumen in Sizilien im Januar 2014 folgte nun der zweite Höhepunkt des Jahres mit der Frühjahrstagung in Amsterdam. Diese fand unter wiederum reger Beteiligung unserer Mitglieder und Gäste am 10. und 11. April 2014 statt. 

Vom Bahnhof A.dam Centraal aus ist es nur ein Katzensprung zum Hotel Victoria, unserem Konferenzort. Der Präsident der DGP, Herr Dr. Wolfgang Krause, eröffnete schwungvoll die Tagung und berichtete zunächst über die Vorstandsarbeit und die jüngeren fachlichen Beiträge der DGP in der SEPAWA e.V. (siehe auch www.dgp-die-parfumeure.de). Danach erfolgte die Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstandes. Unter Leitung von Dr. Klaus Henning wurde der Vorstand zunächst einstimmig entlastet. Der neue Vorstand ist im Wesentlichen auch der alte Vorstand: Herr Dr. Wolfgang Krause (Präsident, BASF), Frau Britta Janssen (Vizepräsidentin, Firmenich) und Herr Daniel Dillenséger (Ressortleiter Budget, Kaders) wurden für weitere zwei Jahre gewählt. Frau Dr. Anneliese Wilsch-Irrgang (Henkel) übernimmt als Nachfolgerin von Herrn Dr. Stefan Lambrecht (Symrise) das Amt der Schriftführung. Neu in den wissenschaftlichen Beirat der DGP ist nun, neben unserem etablierten Beiratsparfümeur Herrn Dirk Linder (Frey & Lau), Herr Dr. Edison Diaz (Symrise) berufen worden. Ehrenpräsident der DGP ist weiterhin Herr Dr. Alexander Boeck (ehemals Henkel). Ein ganz besonderer Dank gilt der erfolgreichen Amtsführung von Herrn Dr. Stefan Lambrecht, der die DGP über die letzten gut 10 Jahre stark mitgeprägt hat.


Nun galt es den administrativen Teil zu schließen und die Herausforderungen der schönen Düfte anzunehmen.

Der erste wissenschaftliche Vortrag des Nachmittags kam von Prof. Paola Dugo aus Messina („Italian Citrus oils: Methods of Analysis“). Sie entführte uns mit einem erweiterten Vortrag, den die Studienreiseteilnehmer in der Universität von Messina präsentiert bekommen hatten, in die Welt der GC und LC-Techniken von Zitrusölen. Die Analyse diverser Komponenten in den entsprechenden Zitrusölen ist wesentlich für die Beschreibung der Originalität und der saisonalen Profile und der Herkunft. Kleinste Nebenprodukte können über die richtige oder falsche Qualität entscheiden. Die Identifizierung der zahlreichen Komponenten der komplexen Zitrusöle, die mehr als hundert volatile und semi-volatile Komponenten enthalten können, geschieht über verbesserte hochauflösende Techniken wie HRGC und HPLC-MS. Durch mehrdimensionale Techniken und hochentwickelte Messmethoden gelingt es, die Komposition der Öle noch besser zu verstehen, sowie ihre Profile, Authentizität und Qualität noch besser zu beschreiben.

Der nächste Vortrag wurde von Frau Stefanie Klimpke (Follmann) gehalten, sie ist Preisträgerin des Jahres 2013 für den Förderpreis der DGP und trug über das Thema „Verkaufen mit allen Sinnen – Nutzen von Multisensorik zur Absatzsteigerung““ vor. Hier geht es darum, wie Unternehmen alle Sinne des Menschen ansprechen können, um die Konsumenten zu erreichen. Multisensorisches Marketing muss in der Kommunikation der Unternehmen eingesetzt werden, um sich am Markt bewähren und von den Mitbewerbern abgrenzen zu können. Dies verdeutlicht auch das Zitat von Olaf Hartmann „Zeig es mir und ich sehe, erzähl es mir und ich höre, lass es mich erleben – und ich glaube Dir!“. Aus diesem Grund setzen mittlerweile viele Unternehmen auf multisensorisches Marketing. Einige Beispielunternehmen wie die Singapore Airlines wurden näher durchleuchtet. Durch den Wandel zur Erlebnisgesellschaft, wird es für Unternehmen auch in Zukunft notwendig sein, sich an die ändernden Bedürfnisse der Kunden anzupassen und das Marketing auf die jeweilige Zielgruppe auszurichten.

Der nächste Vortrag war ebenfalls ein Erlebnis mit allen Sinnen, vor allem aber des Nasensinnes, denn Christine Mortimer stellte eine Reihe der Naturprodukte der IFF Laboratoires Monique Remy Produkte und deren Effekte in der Komposition vor: Magnolia, Narcisse, Rose, Ylang und Lavandin, für die Anwendungen entsprechend extrahiert und aufgearbeitet, so dass die für die jeweilige Quelle typischen Geruchsträger entsprechend auf konzentriert sind. Ein wahres Fest für die Rezeptoren und Anlass für Diskussionen in welchen Anwendungen man dieselben benutzen könnte und sollte. Einen besonderen Fokus hat weiterhin die Rose: ein Video über die Rosenextraktion in der Türkei und ihre Nutzung machte deutlich, dass die „Naturals“ weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Parfümerie leisten.

Nach dem wissenschaftlichen Programm gab es die Option eines Stadtrundganges oder einer Netzwerksitzung mit Bierverkostung auf einer sonnigen Dachterrasse, um einen vollendeten Ausblick auf ganz Amsterdam zu gewinnen.

Der nächste Tag stand im Zeichen der Blumen. Zunächst machten wir uns auf ins Weite der unendlichen Tulpenfelder zum Keukenhof. Die Rezeptoren in der Nase, angeregt durch den Vortrag und die Präsentation von Christine Mortimer, bekamen reichliche Nahrung. Die Gruppe wurde von der Farbenpracht und den anregenden Düften inspiriert. Und ehrlich: wussten wir wirklich schon vorher, dass auch die Tulpe aus China stammt?




In der Rosen-Sonderausstellung des Keukenhofes setzen wir das Programm mit dem Vortrag von Frau Claudia Valder (Frey & Lau) fort. Sie präsentierte die „Königin der Blumen – Königin der Düfte“. Eine Duftreise in die Welt der Rosen. Sie verzauberte uns mit einem Vortrag über ihre Arbeit, in der sie Rosen mit verschiedenen Düften beschreibt. In jahrelanger Arbeit gelang es der Firma Kordes Rosen mit einem interessanten Duftbouquet zu züchten und zu vermehren. Denn im Laufe der Züchtungsversuche, um Schnittrosen haltbarer zu machen, hatte man Rosen gezüchtet, die weniger Phenylethanol enthielten, da das Phenylethanol als Ethylenquelle die geschnittenen Rosen schneller welken lässt - und Phenylethanol ist eine Hauptkomponente des Rosenduftes.
Durch die Züchtung, wobei die Bestäubung von Hand erfolgen muss, wurden Pflanzen ausgesucht, deren Duft nicht mehr Phenylethanol als Hauptkomponente enthalten. Sie weisen verschiedene neuartige Düfte auf und das demonstrierte Claudia an ausgesuchten Beispielen, Rosen, die aus Schleswig-Holstein nach Amsterdam gebracht worden waren, damit wir ihren Duft genießen konnten. Ein wahrhaft beeindruckendes Dufterlebnis. Rose Constanze Mozart mit Champagnerduft, Gräfin Diana riecht nach Bourbon-Geranie, Madame Anisette riecht nach Anis, wie der Name schon sagt und nach Myrrhe und Liebstock. Der Kordes-Duftkreis ist eine gute Hilfe, wenn man den Duft in Kopf, Herz und Basis-Noten einordnen möchte.

Nach diesem Fest für die Sinne endete die Frühjahrstagung in Amsterdam.
Wir kommen wieder - bleiben Sie uns gewogen.

Vorstand und Beirat der DGP
mit freundlicher Unterstützung von Dr. Thomas Markert, April 2014

 

 

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