Jana Kromer

Einfluss von HLA-Allelen auf Körpergeruch und Partnerschaft

Dissertation, Arbeitskreis Prof. Dr. Hummel, TU Dresden

 

Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von Human leukozytärem Antigen (HLA) Allelen auf Beziehung und Sexualität zu untersuchen. Es wurden verschiedene Aspekte einer Partnerschaft in Abhängigkeit der Übereinstimmung der Paare in den HLA-Allele Klasse I (A,B,C) und Klasse II (DP,DR,DQ) betrachtet.
Es zeigte sich die Tendenz, dass Paare die in den HLA-Allelen Klasse I übereinstimmten, den Körpergeruch des Partners, die Sexualität und die Partnerschaft weniger gut bewerteten als Paare ohne Übereinstimmungen. Als Erklärung hierfür wird der evolutionäre Vorteil für die Nachkommen gesehen. Durch die kodominante Expression der HLA-Allele werden die Nachkommen heterozygote HLA-Allelträger, wenn die Eltern unterschiedliche HLA-Allele besitzen. So ergibt sich für die Nachkommen ein breiteres Spektrum, um spezifisch gegen pathogene Antigene zu agieren.
In unserer Studie zeigte sich bei Paaren (n=248) eine höhere Zufriedenheit mit der Partnerschaft und der Sexualität, wenn sich bei den Paaren keine Übereinstimmung im HLA-B Allel fand als bei Paaren mit Übereinstimmungen. Dieser Effekt trat sowohl bei den Bewertungen der Frauen als auch bei den Männern auf. Deutlich stärker zeigte sich die Präferenz bei Paaren, die in einer festen Beziehung lebten. Bei dieser definierten Subgruppe der Paare (n=177) ließ sich diese Tendenz im HLA-B und HLA-C feststellen. Hier bewerteten die Probanden, die keine Übereinstimmung mit ihrem Partner in diesen Allelen besaßen, die Attraktivität des Körpergeruchs, die Partnerschaft und die Sexualität besser als Paare mit konkordanten HLA-Allelen.
Auch spezielles Beziehungsverhalten zeigte bei diesen Paaren, dass Partner mit anderen HLA-Allelen bevorzugt werden. Das Teilen des Alltags war für die Frauen, deren Partner diskordant im HLA-A waren wichtiger, als für Frauen mit HLA-Übereinstimmungen. Bei Männern ließ sich feststellen, dass das sexuelle Verlangen durch die Partnerin häufiger erfüllt wurde, wenn Diskrepanzen im HLA-B Allel vorlagen. Eine Abweichung ergab sich bei der Frage nach der Häufigkeit der sexuellen Kontakte. Paare, die im HLA-A Allel übereinstimmten, hatten signifikant häufiger Geschlechtsverkehr, als Paare die keine Übereinstimmungen auswiesen.
Bei der Frage nach dem Kinderwunsch ließ sich feststellen, dass auch hier Paare ohne Übereinstimmung in den Allelen der Klasse I häufiger einen Kinderwunsch angaben. Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva stellte keinen Einflussfaktor für die Bewertungen der Frauen in Abhängigkeit der HLA-Klasse I dar. Jedoch bewerteten Frauen unter der Einnahme von oralen Kontrazeptiva und bei Übereinimmungen im HLA-DP mit dem Partner die Beziehung und den Körpergeruch des Partners besser als Frauen, deren Partner diskrepante HLA-DP Allele hatten.
Weiter gaben Frauen bessere Bewertungen bezüglich des Körpergeruchs, der Sexualität und der Partnerschaft an, wenn die Partner heterozygot im HLA-A waren, als wenn diese homozygot waren. Die HLA-Allele der Klasse II zeigten keinen erkennbaren Einfluss auf Partnerschaft und Sexualität.

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