Im Jahr 2010 gab es zwei Preisträger

 

Daniela Schmidt

Using thermogravimetric analysis techniques to determine the evaporation of a fragrance in order to predict the lifetime of the fragrance in a real-use situation

Diplomarbeit, Weihenstephan/Freising

 

Ziel der Diplomarbeit mit dem Thema „Using thermogravimetric analysis techniques to determine the evaporation of a fragrance in order to predict the lifetime of the fragrance in a real-use situation“ war es, eine Methode für die Thermogravimetrische Analyse (TGA) zu entwickeln, durch die die Verdampfung eines Parfumöls bestimmt und auf eine Verbraucherübliche Nutzung des Produktes übertragen werden kann. Auf Basis dieser Daten sollte es möglich sein die Verdampfungszeit eines Parfums zu prognostizieren. Das Hauptaugenmerk lag auf der Entwicklung einer Methode für elektrische Raumerfrischer, um in kürzerer Zeit und mit erheblich geringerem Produkteinsatz eine Aussage des Verdampfungsverhaltens über die Zeit treffen zu können. Der Bearbeitungsprozess teilte sich in folgende Haupschritte auf. Anfangs mussten die passsenden Parfumöle selektiert und mit verschiedenen TGA-Methoden gemessen werden. Anschließend wurden sie mit bereits vorhandenen Gewichtsverlust-Daten, die in Tests durch Gewichtsbestimmung während einer Verbraucherüblichen Nutzung aufgenommen wurden, korreliert. Reproduzierbare Ergebnisse wurden durch eine Probenmenge von 25mg und durch 10-fach-Bestimmungen erreicht. Durch Verwendung von Kieselgel konnten stabilisierte Bedingungen für die Messung gewährleistet werden. Mit der entwickelten Methode ist es im Allgemeinen möglich, das Verdampfungsverhalten des Parfumöls in einem Raumerfrischer zu bestimmen und die tendenzielle Produkt-Lebensdauer zu prognostizieren.

 

Dr. Arianne Baur

Wahrnehmung unangenehmer Gerüche: Untersuchung alters‐ und geschlechtsspezifischer Unterschiede vor, während und nach der Pubertät

Dissertation, AK Prof. Dr. Hummel, Dresden

 

Es wurde die Wahrnehmung der Schweißbestandteile 2‐Methyl‐3‐Mercaptobutanol (2M3M) und 4,16‐Androstadien‐3‐on (AND) untersucht, außerdem den nicht primär körperduftassoziierten Schwefelwasserstoff (H2S), der als Kontrollsubstanz diente. Die Körpergerüche sollten sowohl bezüglich ihrer Funktion bei der interindividuellen Kommunikation (AND) als auch unabhängig davon (2M3M) diskutiert werden. Hierfür wurden Probanden im Alter von 9 bis 20 Jahren nach Geschlecht getrennt in drei Altersgruppen eingeteilt (präpubertär, pubertär, postpubertär) und mit psychophysischen und neurophysiologischen Verfahren untersucht. Bei einem Teil der Jugendlichen wurde außerdem funktionelles Neuroimaging (funktionelle Magnetresonanztomographie, fMRT) eingesetzt, zur Darstellung der spezifischen Gehirnaktivität nach olfaktorischer Reizung. Bei der Untersuchung der Wahrnehmungsschwellen fiel eine höhere Sensibilität der Mädchen gegenüber den Jungen auf, außerdem ein deutlicher Sensibilitätsabfall in der Gruppe der pubertierenden Jungen. Signifikante Unterschiede wurden auch bei den Latenzen der olfaktorisch evozierten Potentiale nachgewiesen, welche sich mit zunehmendem Probandenalter verkürzten. Die Datenanalyse der fMRT zeigte überwiegende Aktivität bei den Mädchen im Gegensatz zu den Jungen und unterschiedliche Aktivitätsmuster vor und nach der Pubertät. Während jüngere Teilnehmer im wesentlichen tiefere Projektionsstufen aktivierten, d.h. hauptsächlich den piriformen Kortex bzw. die Amygdala, dominierte in der Gruppe der Älteren die Aktivierung neocorticaler Areale, nämlich der Inselrinde und der Gyri frontalis medialis und frontalis inferior. Aus den Ergebnissen unserer Studie kann geschlossen werden, dass sich die Wahrnehmung von Körpergerüchen während der Pubertät bei jungen Frauen und Männern unterscheidet und sich ferner spezifische Altersunterschiede in der zentralen Geruchsverarbeitung in dieser Entwicklungsperiode manifestieren. Generell scheint es zu einer Abnahme der Sensibilität gegenüber unangenehmen Gerüchen bei Jungen während der Pubertät zu kommen. Die Daten der fMRT‐Untersuchungen weisen darauf hin, dass bei den postpubertären Studienteilnehmern integrative Aspekte der Geruchsverarbeitung eine wichtigere Rolle spielen als bei den präpubertären. Das Muster verstärkter neokortikaler Aktivität könnte eine weiter fortgeschrittene soziale und kognitive Entwicklung der älteren Probanden reflektieren.

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